Vom 22. Bis 26. August 2022 nahm Christof Industries an einer der wichtigsten Messen für die Prozessindustrie, der Achema in Frankfurt, teil.
Die Achema-Besucher hatten die Möglichkeit, einen Einblick in das Full-Service-Portfolio von CI, die höchste technische Perfektion und das innovative Knowhow in jeder Phase des Anlagen-Lebenszyklus zu erhalten – einschließlich der weltweiten Entwicklung, Installation und Wartung von Industrieanlagen.
Höhepunkt der Veranstaltung waren das Ausstellungsmodell des NH3-Verbrennungsreaktor sowie der Vortrag von Dr. Alfred Friedacher über Wasserstoff als alternative Energiequelle.
Der NH3-Verbrennungsreaktor
Der NH3-Verbrennungsreaktor gehört seit über 65 Jahren zur Oschatzer Produktpalette und ist damit eines der traditionsreichsten Produkte im Portfolio der Christof Industries. Mehr als 200 dieser Reaktoren mit integriertem Prozessgaskühler wurden bereits konstruiert, gefertigt und an Kunden weltweit geliefert.
Der im Prozessgaskühler erzeugte Dampf ist praktisch das willkommene Nebenprodukt einer chemischen Produktionsanlage. Er ist ein erwünschtes Nebenprodukt und ein Plus in Sachen Nachhaltigkeit, denn es dient als Prozessdampf in der Anlage selbst oder wird direkt in den Turbomaschinenstrang eingespeist und reduziert so den elektrischen Energiebedarf.
Eine Salpetersäurefabrik kann je nach Prozessparametern und dem Gasvolumenstrom mehr als 1.500 MTPD Säure pro Linie produzieren. Bei großen Anlagen kann der Durchmesser des NH3-Verbrennungsreaktor bis zu sechs Meter betragen.
Der NH3-Verbrennungsreaktor ist das Herzstück bzw. die Ausgangskomponente des gesamten Produktionsprozesses und spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität der am Ende produzierten Säure.
Um mehr darüber zu erfahren, was genau in einem Oschatz Kessel passiert, besuchen Sie unsere sozialen Medien oder lesen Sie hier mehr.
Auf dem Weg zur Industrialisierung eines MSC-basierten HT-SOEC-Elektrolyseurs
Als besonderes Highlight hielt der Leiter des Forschungs- und Entwicklungsteams der CI-Gruppe, Dr. Alfred Friedacher, einen spannenden Vortrag über Wasserstoff als alternative Energiequelle.
Im Juli 2022 hat die Europäische Kommission das erste wichtige Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) im Bereich Wasserstoff genehmigt. Österreich gehört zu den fünfzehn Mitgliedstaaten, die gemeinsam das sogenannte IPCEI Hy2Tech vorbereitet haben, das sich mit Technologien für die Produktion, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff beschäftigt.
Um die Produktionskosten von erneuerbarem Wasserstoff durch Wasserelektrolyse zu senken und die anspruchsvollen europäischen Kapazitätsziele zu erfüllen, sind Verbesserungen und Erweiterungen in Bezug auf Kosten, Haltbarkeit und Effizienz von großer Bedeutung.
Im Rahmen des IPCEI-Projekts Hy2Tech arbeiten Christof Industries Austria GmbH und AVL List GmbH gemeinsam an der Entwicklung, Optimierung und schließlich Industrialisierung des weltweiten ersten 1-MW-Hochtemperatur-Festoxid-Elektrolyseurs (HT-SOEC) auf Basis metallgestützter Zellen (MSCs) und dessen Überführung in die Serienproduktion. Dies ermöglicht die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff zu deutlich niedrigeren Kosten und mit höherer Effizienz als bei den derzeit verfügbaren Technologien. Durch die Integration des HT-SOEC in eine breite Palette von Industrien (z. B. Stahl, Zement, Chemie und Abfallbehandlung) leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung von Energie- und Industriesystemen.
Der Vortrag gab einen Überblick über den einzigartigen MSC-basierten HT-SOEC-Elektrolyseur auf dem Weg zur Industrialisierung und seine Vorteile gegenüber derzeit verfügbaren Niedertemperatur-Elektrolysesystemen.
Christof Industries Knowhow
Das CI-Team tauschte seine Erfahrungen und sein Wissen als globaler Partner für die Entwicklung, Installation und Wartung von Industrieanlagen aus.
Wir sind dankbar, dass wir mit allen Besuchern der ACHEMA, insbesondere mit Studierenden der TU Darmstadt, der Montanuniversität Leoben und der Universität Wien, großartige Diskussionen und Ideen austauschen konnten.