Ablauf des Reject to Power-Verfahrens
Brennstoffe
Als Brennstoffe für Reject to Power-Anlagen eignen sich Fein- und Grobrejekte sowie Faserstoffe, gemischt mit Bioschlämmen aus der Altpapieraufbereitung. Weiters können Biomassereststoffe, Ersatzbrennstoffe oder Klärschlämme (als Klärschlammmonoverbrennung) eingesetzt werden. Die Anlagenkonzeption erlaubt es, Brennstoffe mit schwankendem Wassergehalt bzw. Heizwert einzusetzen, ebenso kann die Brennstoffmischung im Betrieb geändert werden.
Dosierung
Im ersten Schritt werden die Brennstoffe fraktionsweise durch Zerkleinerung und Metallabscheidung aufbereitet. Die Aufbereitung bewirkt eine Homogenisierung der Brennstoffmischung. Der aufbereitete Brennstoff wird in Silos zwischengelagert. Durch die getrennte Brennstoffdosierung kann immer die optimale Kombination aus den verschiedenen Brennstofffraktionen gewählt werden.
Beförderung und Beschickung
Die Brennstoffmischung gelangt durch Wurfbeschickung in die Brennkammer, wodurch eine gleichmäßige Verteilung des Brennstoffes auf dem Rost entsteht. Das Glutbett weist ein geringes Volumen auf und es kann schnell auf Lastwechsel reagiert werden. Das Verfahren ist durch äußerst geringe CO- und Kohlenwasserstoffemissionen gekennzeichnet. Primäre und sekundäre Luftzuführung und Rauchgasrezirkulation ermöglichen einen automatischen Betrieb auch bei schwankenden Brennstoffeigenschaften.
Die Asche wird durch den Vorschubrost entgegen der Wurfrichtung des Brennstoffes zurückgefördert. Eine Ausbrandzone mit getrennter Luftversorgung stellt den vollständigen Ausbrand der Asche sicher. Die Asche wird trocken ausgetragen und in einem Silo gelagert.
Rückgewinnung
Die Wärme aus der Verbrennung wird im Abhitzekessel zur Gewinnung von Dampf genutzt. Die Dampfparameter werden den jeweiligen Einsatzanforderungen für Prozesswärme oder für Stromproduktion durch eine Dampfturbine angepasst.
Rauchgasreinigung
Wesentlicher Bestandteil der Anlage ist die Rauchgasreinigung, bestehend aus einer SNCR-Anlage zur Minimierung der NOx-Emissionen sowie einer Trockensorption zur Entfernung der sauren Bestandteile des Abgases. Mit Hilfe eines Gewebefilters werden die Reaktionsprodukte aus der Rauchgasreinigung und Stäube zuverlässig abgeschieden. Die Rauchgasreinigungsanlage ist nach dem Stand der Technik ausgeführt und hält die gültigen europäischen bzw. nationalen Emissionsnormen sicher ein.
Optimierte Verwertung
Reject to Power macht anfallende Reststoffe, darunter auch Biomasse, effizient nutzbar und löst damit gleich zwei Herausforderungen der Anlagenbetreiber auf einmal. Denn die Verbrennung von Reststoffen spart Energie- und Entsorgungskosten. Aus der Abwärme des Verbrennungsprozesses wird im Abhitzekessel Heißwasser, Nieder- oder Hochdruckdampf gewonnen. Dabei können die Dampfparameter den jeweiligen Einsatzanforderungen für Prozesswärme oder die Stromproduktion für eine Dampfturbine angepasst werden.
In der Referenzanlage der Kartonfabrik SAICA in Partington (UK) werden pro Tag bis zu 250 Tonnen Abfall umweltschonend verbrannt. Die Abwärme der Verbrennungsanlage wird zur Dampferzeugung verwendet und in weiterer Folge als Prozessdampf für die Kartonherstellung genutzt.
Optimal für Anlagenbetreiber: Sie sparen fossile Brennstoffe, reduzieren damit Energiekosten und CO2-Emissionen. Außerdem entfallen Entsorgungskosten für Bioschlamm, Faserstoffe und Spuckstoffe.
Schlüsselelemente
- Adiabate Brennkammer
- Brennstoffeinbringung durch Schleuderräder
- Mehrzonenrost mit separater Luftzuführung
- Horizontal beweglicher Rost
- Definierte Verbrennungs- und Ausbrandzone
- Gestufte Verbrennung durch mehrstufige Luftzuführung
- Primärluft
- Sekundärluft
- Rezirkulationsluft (primär und sekundär)
Leistungsspektrum
Anlagengrößen
5.000 bis 30.000+ kW Feuerungswärmeleistung
Dampfparameter
- 15 bis 80 bar Dampfdruck
- Sattdampf oder überhitzter Dampf
Breites Spektrum an Reststoffen
- Heizwert: 6.500 bis 18.000 kJ/kg
- Maximaler Wassergehalt: 45%